Die neue Tafel wurde von der NABU-Gruppe Bingenheim finanziert.
2014: im FFH-Teilgebiet "Stockborn von Bingenheim" wurden im September zwei Teiche gebaut. Die Bauleitung oblag Walter Schmidt vom Forstamt in Nidda. Die Kosten teilten sich das Land Hessen und die HGON.
Im Auftrag des Forstamtes Nidda reduzierte die NABU-Gruppe Bingenheim einen Gehölzriegel im "Stockborn von Bingenheim" (FFH-Teilgebiet).
Nur ein permanenter Pflegeschnitt sichert den Erhalt der Kopfweiden
Diese Entwicklung konnte schon sehr früh von der NABU Gruppe Bingenheim erkannt werden. Anfang der 80 Jahre wurde in den Gemeinden Echzell und Reichelsheim der Kopfbaumbestand systematisch kartiert. Es konnten über 500 alte Bäume festgestellt werden.
Die „Schneitelung“ sollte in der Zeit von November bis März durch geführt werden. In diesem Zeitraum wird die Vogel und Tierwelt am wenigsten von dieser Maßnahme gestört
Bingenheimer Natur- und Vogelschützer kümmern sich seit nun mehr 30 Jahren um die Pflege der Kopfweiden. Dafür werden jährlich etwa 450 bis 600 Arbeitsstunden aufgewendet.
Kopfweiden zählen zu den typischen Charakterbäumen in Weichholzauen, sind zumeist die Begleiter von Bach- und Wasserläufen und können den periodischen Wechsel von übermäßiger Feuchtigkeit und selbst lang anhaltender Trockenheit relativ gut vertragen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die ältesten voreiszeitlichen Blütenpflanzen mit großen Hohlräumen ausgestattet sind, durch die der lebenswichtige Sauerstoff transportiert wird.
„Normalerweise sollte man annehmen, dass diese Bäume ziemlich robust sind“, erklärte der Vorsitzende der Bingenheimer NABU Gruppe, Udo Seum, bei der zweiten Kopfweiden-Schnittaktion in diesem Winter. „Dies ist aber nur für einen kurzen Zeitraum der Fall, denn die schnellwüchsigen Weiden erreichen im Normalfall kein hohes Alter. Schon relativ früh wird das Kernholz morsch und innen hohl.“
Aber auch in diesem Umstand sieht Seum einen Vorteil für die Natur, denn die sich dadurch bildenden Hohlräume bieten einer Vielzahl von Insekten und Vogelarten optimale Brutmöglichkeiten.
Um dem frühen Absterben Einhalt zu gebieten, müssen Kopfweiden einem permanenten Pflegeschnitt unterzogen werden, ansonsten werden sie schnell kopflastig und brechen auseinander. Um dem einen Riegel vorzuschieben, nehmen die „Aktiven“ der Bingenheimer NABU-Gruppe einen fachgerechten Pflegeschnitt an den Bäumen vor. Von den allesamt ausgewiesenen Fachleuten in Sachen Natur- und Umweltschutz wird neben profunden Kenntnissen auch ein Höchstmaß guten Willens für das uneigennützige ehrenamtliche Engagement verlangt.
Die Pflegearbeiten wurden finanziell durch das Forstamt Nidda unterstützt. Dafür standen Mittel für Pflegearbeiten in Flora-Fauna-Habitat- (FFH) und Vogelschutzgebieten (VSG) zur Verfügung.
Aber wie es der von der Natur allein bestimmte Kreislauf vorsieht, wird auch die bestgepflegte Kopfweide einmal altersschwach und stirbt. Ersetzt wird dieser dann durch die Natur direkt oder von Menschenhand. Das Letztere erfolgt je nach Wetterlage Anfang April.